Restaurierung
Unser kulturelles Erbe ermöglicht uns und auch nachfolgenden Generationen einen Blick in die Vergangenheit. Dieses möglichst unverfälscht zu bewahren, ist unser Maßstab und unsere verantwortungsvolle Aufgabe.
Die optimale Behandlung eines Kunstobjektes ist verbunden mit dem minimalen Eingriff, dem kleinstmöglichen Einbringen von Fremdmaterial und bleibt möglichst reversibel.
Die Restaurierung stellt, einmal synonym für unsere Berufsbezeichnung, auch einen der folgenden Teilaspekte dar:
Geht es um das Bewahren eines Kunstobjektes steht die Konservierung allem voran. Sie dient der Sicherung und Stabilisierung der originalen Substanz. In der Praxis bedeutet sie z. B. das Reinigen der Oberfläche, das Schließen von Rissen und das Wiederbefestigen lockerer Farbschichten etc.
Auch das Optimieren der Umweltbedingungen für das Kunstobjekt gehört zur Konservierung. Klimatechnisch stabil und adäquat eingestellt, können zukünftige Alterungsprozesse am Kunstobjekt erheblich verlangsamt werden.
Diesem Punkt, nämlich der präventiven Konservierung, kommt immer mehr Bedeutung zu. Schäden vorbeugend, aber auch nach einer Behandlung, hat sie den größten konservatorischen Effekt und stellt dabei keinen Materialeingriff dar.
Unsere Arbeit geht meist über die Konservierung hinaus.
Die Maßnahmen der Restaurierung beginnen wenn die Konservierung abgeschlossen ist.
Sie hilft die Wahrnehmbarkeit zu verbessern und die bildnerische bzw. ursprüngliche Authentizität zurück zu gewinnen.
Zudem wird mit Hilfe der Restaurierung der Wert und die Achtbarkeit des Kunstobjektes deutlich angehoben. Zur Restaurierung gehört bspw. das Kitten von Fehlstellen und die optische Integration der Schäden etc.
Darüber hinaus ist auch die Rekonstruktion als Teil der Restaurierung zu nennen. Sie bedeutet das Ergänzen von umfangreicheren Verlusten.
Die Rekonstruktion setzt im höchsten Maß Sachkunde und Einfühlungsvermögen voraus, da sie auch komplexere Bildzusammenhänge zu ergänzen vermag.
Die transparente Malerei des Himmels wird der Anlass für die Übermalung (linke Bildhälfte) gewesen sein. Sie ist mittlerweile vergilbt und hebt sich sehr von der originalen Oberfläche ab. Mit jedem entfernten Zentimeter der Übermalung wird originale Bildfläche zurück gewonnen.
Tafelgemälde 17. Jhd., Überarbeitungen 20. Jhd.
Rosafarbene Übermalungen werden von der Oberfläche gelöst.
Links der sitzenden Figur tritt nun eine rotbraune Wachskittung in Erscheinung, die eine kleine Leinwandverletzung überdeckt. Diese wird in der weiteren Bearbeitung des Gemäldes entfernt.
Leinwandgemälde 18. Jhd., Überarbeitungen 19./ Anfang 20. Jhd.
Die aufgestellten Malschichtsprünge wurden wiederbefestigt und mit Hilfe von Wärme niedergelegt.
Neo Rauch "Quelle", 1999 (Detail)
test
Artpiece für 2 Datensatz
Dort und dort
vor und nach der Beseitigung der Deformation in der Leinwand
Leinwandgemälde, 1996/97
Ein recht spitzer Gegenstand hat das Gemälde getroffen und die Leinwand partiell stark verdehnt. Vor und nach der Beseitigung der Deformation
Leinwandgemälde, 1994
vor und nach der Abnahme des stark gegilbten Überzuges
Leinwandgemälde, 17. Jhd.
während der Abnahme des stark gegilbten Überzuges
Tafelgemälde, um 1650
Um die gekittete Fehlstelle gut in das Original zu integrieren wird sie der Oberfläche der Umgebung angepasst und dementsprechend modelliert.
(Die Leinwandintarsie wurde übrigens durch eine Kollegin eingesetzt.)
Leinwandgemälde, 1737
Eine gut strukturierte bzw. modellierte Kittung ist die beste Voraussetzung für eine gelingende Retusche. Hier werden nicht nur die Leinwandtextur, sondern auch das Sprungbild der originalen Bildschicht imitiert.
(Die Leinwandintarsie wurde übrigens durch eine Kollegin eingesetzt.)
Leinwandgemälde, 1737
vor und während der Reinigung der Oberfläche
Leinwandgemälde (Jute), Anfang 20. Jhd.
während und nach der Reinigung der Oberfläche
Gemälde auf Metallplatte, um 1850
während der Ergänzung großflächiger Fehlstellen und der Kittung der Ausflugslöcher eines Holzschädlings; nach der Retusche und Politur der Ergänzungen
Altarfigur (Engel), 17. Jhd.
Ergänzung des Ausbruches/ Sprunges mit Hilfe einer Steinersatzmasse und optische Integration
Sandsteinepitaph, 16. Jhd.
Rekonstruktion eines Teils des Kopfes nach einem Schwarzweißfoto
Leinwandgemälde, um 1692
Die Tafel zeigte umfangreiche Schäden und sehr viel Originalsubstanz war verloren. Um das Gemälde optisch zu ergänzen, jedoch die Schäden ablesbar zu halten, wurde die Retusche in der Tratteggiotechnik durchgeführt. Die optische Ergänzung besteht aus vielen kleinen parallelen Strichen.
Tafelgemälde, 15. Jhd
Weiterführende Retusche einer Vorretusche. Hier wird nicht nur die farbige Nuancierung ergänzt, sondern auch die Oberflächenstruktur mit Hilfe kleiner dunklen Mäanderlinien imitiert.
Leinwandgemälde, 19. Jhd.
Diese Gemäldetafel wurde in der Vergangenheit bereits restauriert. Der Zustand der Tafel ist in Ordnung, jedoch fällt die alte Retusche (rosa) optisch heraus. Mit Hilfe einer geeigneten Methode wird die alte Retusche optisch verbessert.
Tafelgemälde, 15. Jhd.
Hier sind es nur kleine, punktförmige Flecken die optisch zurückgedrückt werden.
Tafelgemälde , 16. Jhd.
Retusche eines Kratzers, welcher in monochromen Malereiflächen besonders auffällt.
Leinwandgemälde, 1987
Colaflecken auf der matten Malschicht vor und nach der Entfernung und der Retusche
Wandgemälde, 1979‑1981
vor und nach der Retusche der Wasserränder (untere Bildhälfte)
Scherenschnitt, Papier auf Pappe, 20. Jhd.
Riss vor und nach der Konsolidierung, der Kittung und Retusche
Leinwandgemälde, 20. Jhd.
Großer Riss (Gemälderückseite) mit vorgefundener Notsicherung. Die Rissverklebung wird Faden für Faden durchgeführt und hier zusätzlich mit aufgeklebten Fadenbrücken stabilisiert.
Leinwandgemälde, 19./ 20. Jhd.
Risse (Gemälderückseite) vor und nach der Konsolidierung
Leinwandgemälde, 1965