Gemäldekopien

Die Gemäldekopie ist eine der schönsten und intensivsten Auseinandersetzungen mit Kunst. Der Kopist verbringt mindestens soviel Zeit an der Staffelei wie der Schöpfer. In der Regel noch etwas mehr, denn der Aspekt der Imitation ist ein zusätzlicher Zeitfaktor. Meist wird vor dem Original, also direkt im Museum oder in der Sammlung, kopiert.

Wichtig ist neben der bildhaften Wiederholung des Farbflächenspiels auch eine stimmende Haptik (Struktur | Farbplastik) die als quasi räumliche Dimension eine bedeutende Rolle für die Wahrnehmung des Werkes spielt. Für die möglichst originalgetreue Farbwirkung ist die Verwendung der gleichen, teilweise heute nicht mehr gebräuchlichen Pigmente wie im Original nötig.

Vor diesem Hintergrund reibe ich, vor allem bei historischen Werken, die Farben selbst an und verwende die in der Zeit üblichen Bindemittel. Besticht die Oberfläche durch eine besondere Beschaffenheit einer Pinselstruktur präpariere ich einen passenden Pinsel, kürze im Vorfeld die Haare, verklebe bewußt die Borsten etc. Die Summe der einzelnen Faktoren macht das Maß einer gelungenen Reproduktion aus.

Selbstverständlich fertige ich die Gemälde in der originalen Maltechnik an.
Das Kopieren ist ein besonderes Glück, denn es erlaubt das Eintauchen und das Verweilen im schöpferischen Kosmos.



Frühstückstisch mit Brombeerpastete

Gemäldekopie nach Willem Claesz Heda, 1631, Maße: 54 x 82 cm, Tempera und Öl auf Eichenholztafel




Junge mit Pferd

Gemälderekonstruktion nach einer historischen Farbaufnahme aus den 1940er Jahren (Originalgemälde seit Endes des 2. WK verschollen.) "Junge mit Pferd"(Arbeitstitel) Maler unbekannt, um 1940, Maße: 170 x 160 cm, Öl auf Leinwand




Selbstportrait mit Halskette

"Selbstportrait mit Halskette", Frida Kahlo

Gemäldekopie nach Frida Kahlo, "Selbstportrait mit Halskette", 1933, Maße: 35 x 29 cm, Öl auf Metall




Bildnis einer Dame in Weiß

Gemäldestudie nach Tizian, „Bilnis einer Dame in Weiß“, um 1561, Maße: 102 x 86 cm, Tempera und Öl auf Leinwand




Baby

Dieses kleine Gemälde ist ein Auftragsbild und keine Gemäldekopie.
Vorlage war ein altes Polaroidfoto; die bis dahin einzige Erinnerung an ein Kind das unter der Geburt verstarb und im Kreissaal behelfsmäßig bzw. mitleidlos fotografiert wurde.

Öl auf Leinwand




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